Entdeckung

Fund der Gletschermumie Ötzi

Ötzi Entdeckung 1991 findet ein deutsches Urlauberpaar einen leblosen Körper am Similaun: Die beiden erkannten einen Körper, der aus dem Schmelzwasser einer Felsmulde ragte und glaubten das Opfer eines Alpinunfalls vor sich zu sehen. Der Hüttenwirt der Similaunhütte alarmiert die österreichische sowie italienische Polizei, weil nicht genau klar war auf welcher Seite der Grenze sich die Leiche befand. Der Extrembergsteiger Reinhold Messner war auch zufällig auf der Similaunhütte und machte sich auf den Weg zum Fundort. Messner erkannte, dass es sich beim mumifizierten Toten nicht um einen Bergsteiger handelte, denn die Beine des Toten waren in Leder eingewickelt und die Schuhe bestanden aus Fell und Gras. Die Ausrüstung bestand aus einem komisch aussehenden Beil zusammen mit einem Birkenköcher. Für Reinhold Messner war klar, dass die Leiche mindestens 500 Jahre alt sein musste.
Nachdem der Tote, aufgrund der Wetterbedingungen erst 3 Tage später geborgen werden konnte und ins Innsbrucker gerichtsmedizinische Institut gebracht wurde, wurde den Fachleuten der Wert des Funds bewusst. Die Leiche war von keinem Alpinisten und nicht aus dem Mittelalter, mithilfe der Radiokohlenstoffdatierung wurde das Todesjahr der Eismumie auf das Todesjahr von 3400 bis 3100 v. Chr. geschätzt. Die Leiche, war somit über 5000 Jahre alt. Die Nachricht des Sensationfunds verbreitete sich schnell über den ganzen Globus und im Zuge der Berichterstattungen erhielt die Mumie aus dem Eis den Namen Ötzi.
Nach mehreren Untersuchungen in Mainz, Innsbruck sowie anderen international verstreuten medizinischen Instituten und nachdem sich herausstellte, dass der Fundort von Ötzi auf Südtiroler Seite liegt, wurde der Mann aus dem Eis 1998 zurück nach Südtirol, ins Bozner Archäologiemuseum gebracht.

Fundort

Die Fundstelle von Ötzi liegt auf einer Höhe von ca. 3200 hm in der Nähe des Wegs zwischen Similaunhütte und Tisenjoch. In einer 40m langen, 6m breiten und ca. 3m tiefen Felsmulde wurde die Gletschermumie gefunden. Durch die günstige Geländeform war Ötzi von den gewaltigen Kräften des Eises geschützt, das sich über die Jahre über die Mulde legte.
Ursprünglich wurde angenommen, die Mumie befinde sich auf der Österreichischen Seite. Am 2. Oktober 1991 wurde eine Neuvermessung des Grenzverlaufs durchgeführt, die dann offiziell bestätigte, dass sich der Fundort auf Südtiroler Seite, rund 92m von der Grenze entfernt. 1922 als die Grenze gezogen wurde, war der Fundort von Ötzi von einer 20m hohen Schneeschicht bedeckt.

Eine vier Meter hohe Steinpyramide markiert heute die Fundstelle der Gletschermumie Ötzi.

Ötzi Fundstelle
Ötzidenkmal am Tisenjoch

Grabungen an der Fundstelle

Archäologen waren erstmals in der Situation Grabungen im Gletschereis durchzuführen. Direkt nach dem Fund der Mumie Ende September 1991 wurde eine erste archäologische Untersuchung unternommen. Forscher erfassten die genaue Position an der Fundstelle und erstellten einen genauen Höhenschichtenplan. Weiter Untersuchungen im selben Jahr konnten, aufgrund des Wintereinbruchs, nicht durchgeführt werden. Im Sommer 1992 ließ eine längere Schönwetterperiode große Schneemassen schmelzen und die Forscher - unter der Leitung des Südtiroler Amtes für Bodendenkmäler - konnten weiter Fundgegenstände bergen. Mittels Dampftstrahlern und Föhngeräten konnten weitere Ausrüstungsgegenstände, Hautteile, Haare und Kleidungsteile aus dem Eis entnommen werden.